
Tiefe Einlieferungen helfen gegen Unsicherheiten im Inlandmarkt
Die 3 % tieferen Einlieferungen im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat haben geholfen, die nach wie vor bestehenden Unsicherheiten, insbesondere in Bezug auf die Fettsituation, etwas zu relativieren. Zumindest kam kein zusätzlicher Druck von der Milchseite. Auch die Mengeneinschätzungen für die kommenden Monate mussten wir nach unten korrigieren. Unter anderem wird die Milchmenge aus Käsereien diesen Frühling voraussichtlich trotz weiterhin bestehender Einschränkungen tiefer bleiben als in anderen Jahren. Noch unsicher sind zudem die Auswirkungen des Blauzungenvirus auf die Milchmengen.
Höhere Produzentenmilchpreise und Abflachung der Butterlagerkurve dank aktiver Rolle von mooh
Damit die relativ hohen Butterlager den Schweizer Markt nicht weiter belasten, engagiert sich mooh aktiv bei der Bereinigung der Altlasten. mooh übernimmt den grössten Teil der von der Branche beschlossenen Rahm- exporte im Rahmen eines Nullzollkontingents in die EU und geht dabei in Vorleistung. Die Entlastungen zeigen Wirkung: Die Butterlager sind anfangs Jahr entgegen der saisonalen Entwicklung nicht weiter angestiegen (siehe Grafik). Wir erwarten, dass auch die Butterhersteller nun Exporte tätigen, damit sich die Lagerbestände bis Mitte Jahr auf ein gesundes Niveau einpendeln. Wenig Verständnis haben wir, wenn beschlossene Exporte nicht umgesetzt werden und dennoch Druck auf den Milchpreis gemacht wird.
mooh kann von den im letzten Jahr gesammelten Exporterfahrungen profitieren und die kommenden saisonalen Milchspitzen über eigene Exportprojekte mit relativ guter Wertschöpfung exportieren. Dies erlaubt uns, die Preisvorschau für ÖLN-Silomilch in den kommenden Monaten um einen weiteren Rappen zu erhöhen – auf ein Niveau deutlich über dem Vorjahr.
International nach Dämpfer zum Jahresstart wieder im Aufwärtstrend
Von der verhaltenen Stimmung auf dem Schweizer Markt ist auf den internationalen Märkten nichts zu spüren. Gleich zu Jahresbeginn gaben die Notierungen zwar leicht nach, aktuell zeigen die Signale aber wieder steigende Trends. Angefangen beim Kieler Börsenmilchwert, welcher stabile bis steigende Preise zeigt. Weiter mit dem Global Dairy Trade, der Anfang Februar erneut und diesmal mit +3.7% noch deutlicher als zuvor positiv schloss. Und schliesslich zeigen sogar die Wechselkurse leicht steigende Tendenzen, was uns zusätzlich hilft nicht nur in den Milchpreisen, sondern auch bei den Käseexporten. Wir hoffen daher, dass die Unsicherheiten im Inland bald beiseite geräumt werden, sodass wir von der positiven internationalen Stimmung noch mehr profitieren können.

Frühjahrspitzen bleiben eine Herausforderung
Wie jedes Jahr stellt der Absatz der starken Produktionsmengen im Frühjahr eine grosse Herausforderung dar. Während die Marktlage im Inland – sowohl für Industriemilch als auch für Käsereimilch – stabil ist, sorgen die Mehrmengen im Frühjahr für einen gewissen Überschuss. Zudem wird deutlich, dass das Preislimit bereits erreicht ist.
Auch der Export gestaltet sich schwierig. Die Möglichkeit, Übermengen in internationale Märkte abzusetzen, wird weiterhin durch den Wechselkurs erschwert. Dennoch gibt es im benachbarten Ausland eine hohe Nachfrage, da die Rohstoffversorgung dort momentan knapp ist. Dies bringt zwar eine gewisse Entlastung, ändert jedoch nichts an den weiterhin anspruchsvollen Rahmenbedingungen.
Insgesamt bleibt die Situation also angespannt. Auch da wir feststellen, dass seitens unserer Abnehmer immer weniger Flexibilität vorhanden ist, bei der Ausregulierung zu unterstützen. Wir prüfen daher Massnahmen, wie wir ein Teil dieser Frühjahrsherausforderung eigenständig lösen können.